>ein loch in meinem herzen< in zürich, theater neumarkt

nach dem Film A HOLE IN MY HEART von Lukas Moodysson

 

Rikard, Geko, Erik und Tess haben sich in einer kleinen Wohnung von der Aussenwelt abgeschottet. Alle vier sind „zerbrochene Charaktere“, die den Anschluss an eine konsum- und leistungsorientierte Gesellschaft verloren haben. Rikard gelingt es nicht, eine Beziehung zu seinem Sohn Erik aufzubauen. Der sitzt Tag für Tag in seinem abgedunkelten Zimmer und widmet sich einer Würmerzucht. Rikards Freund Geko hat Angst vor dem Tod, denn er ist herzkrank, und die 22-jährige Tess hofft, dass sie mit den Porno-Videos, die Rikard und Geko mit ihr drehen, in L.A. ein Star wird.

 

Ausgangspunkt für Robert Lehnigers Inszenierung ist der Spielfilm des schwedischen Schriftstellers und Regisseurs Lukas Moodysson, der mit seiner expliziten Drastik für handfeste Skandale sorgte. Zuallererst widmet sich die Inszenierung den dunklen Seiten der Gesellschaft – fernab jeder Provokation. Eine Geschichte über die Suche nach einem Ausweg aus der Trostlosigkeit und der Isolation einer immer gefühlloser werdenden Welt.

 

„Auf der Bühne gibt’s nackte Körper und nackte Seelen: ein fühlbares Meer aus Einsamkeit in einem (imaginierten) Meer aus Körperflüssigkeit. Gilles Tschudis Rikard – schön eklig mit Kettchen, Bärtchen und nicht gerade durchtrainierter Figur – denkt sich die Filmszenen aus, die immer gewalttätiger werden, und versucht so das Loch in seinem Herzen zu stopfen.[…] Und die Zürcher Schauspieler knien sich hinein in diese Verfallsstudie.“ (Tages-Anzeiger)

 

Mit: Gilles Tschudi, Thomas Wodianka, Franziska Wulf, Jakob Leo Stark

Regie: Robert Lehniger, Ausstattung: Irene Ip, Video: Martin Bosch, Dramaturgie: Britta Kampert (Gast)

 

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presse: blick