„Die Schmidtstraße. Ein Theater, das kein Theater war, sondern ein Raum. Immer irgendwie leer. Egal was war, egal wie voll. Der Raum war stärker als die Füllung. Wenn ich mich an Aufführungen erinnere, merkwürdigerweise tue ich das besser an solche, die schon länger zurückliegen, die Minna und die Glasmenagerie, dieses Schließe die Augen 5, oder wie das hieß, und das Käthchen von Armin Petras, der Kaurismäki, ich glaube von Dir, Florian, die Lolita, wenn ich an die alle denke, verschwindet der Raum. „Schlllp” macht es und ich sehe nur noch die Aufführung, ohne Raum. Komisch, komisch.
Dann ist da noch die Erinnerung an einen Moment als ich mich dazu breit schlagen ließ, auf die Bühne zu kommen, Kriegenburgs Idioten, die ich sonst aber weitgehend vergessen habe. Vielleicht deswegen. Ein Moment der Scham, ich habe das in meinem Buch beschrieben, das gerade rausgekommen ist (”Die sind ja nackt!”). Ich fühle mich immer noch befremdlich, wenn ich daran zurückdenke. Komisch, komisch.
Wenn ich noch mal an die Halle denke, merke ich, dass ich die stärkste räumliche Empfindung immer in dem Gang hatte, dem Raum zwischen Theaterhalle und Foyer. Auch das sehr merkwürdig.
Ich muss sagen, dass ich die Schmidtstraße immer sehr mochte, weil es halt unkomplizierter war, direkter, lebendiger, mich aber auch immer fremd hier gefühlt habe, mehr als Mensch, denn als Zuschauer”
(Peter Michalzik)