Archiv für den Monat Mai 2009

Kein Haus – aber Möbel?

Samstag, 09. Mai 2009

Mit seinem Waldexperiment hatte Gerd Schneider den Blick auf die fehlenden Wände gerichtet. Das war natürlich Programm – schließlich gab das Grundstück, ein mit Seilen markierter Waldbodenbereich, die möglichen Maße eines Gebäudes oder einer Wohnung wieder – Wände, Türen, Fenster oder Zimmerdecken waren aber nur in dem Maße vorhanden, wie das Auge des Forschers sie zu visualisieren gewillt und im Stande war.

So war LACKING HOUSE im Grunde das Experiment eines Optikers, und die Konzentration lag besonders in der ersten Woche auf der Beschaffenheit des Bodens mit Ästen von Koniferen, Blattlaub, vereinzelt Insekten. Viele Informationen, zumal für dieses außergewöhnliche Auge, zumal bei den sich ändernden Witterungsverhältnissen:

»Over the course of two months he noted down everything, lying flat on
the ground, his nose dug into the soil, in every weather and from dusk
till dawn. Once it had been raining continiously for more than two days so that he was scared to sink into the ground.«

Doch wurde das Fehlen der Wände (auch eines Dachs) schließlich zu einem nicht mehr zu ignorierenden Problem. Nicht der tagelange Regen drohte indessen seinen Versuchsaufbau zu zerstören, sondern der Umstand, dass sein Blick von einer schmerzhaften Unruhe befallen wurde. So sehr das optische Erfassen naher und nächster Gegenstände eine große Erweiterung war, so sehr wohnte dem Betrachten entfernter Flächen etwas unangenehm Angestrengtes inne, was keinesfalls mit Kurzsichtigkeit zu erklären wäre.

LACKING HOUSE: Wände gibt es nur, wenn die Phantasie stark genug ist. Lässt die Vorstellungskraft nach, werden die Wände transparent und hinter ihnen erscheint das Umland: Wald. Eine unbestimmte Fläche, schwer zu fokussieren, für den Blick eine Zumutung. Dem bemühten Betrachter erscheint alles aussen Liegende in der Unschärfe: er döst!

Und so beginnt Gerd Schneider das nackte Haus zu möblieren. Am Möbel würde sich der Blick verankern können. Ein Tisch, ein Schrank, dessen Konturen sich vor langer Zeit auf die Netzhäute gebrannt hatte, würde in jeder Situation einen spezifischen Gedanken, ein eindeutiges Gefühl stimulieren können und ein konzentriertes Weiterarbeiten ermöglichen.

Natürlich war ihm bewusst, dass das ein Kompromiss war.

Gibt es einen Menschen, welchen Sie v.a. mit der Schmidtstrasse12 verbinden?

Samstag, 09. Mai 2009

„Uschi“
(Annette Riedel)

„Armin Petras“
(Ruth Fühner)

„Der charmante Mann an der Bar, der mir jedes Mal wieder mit größter Freundlichkeit eine Biocola verkauft hat – Ich weiß nicht einmal seinen Namen“
(Alexander Jürgs)

„Mehrere: Uschi, Marcel, Mathias, Joschi und Alex. Wenn die woanders auftauchen, bin ich jedes Mal irritiert – freudig natürlich“
(Nadine Vollmer)

„Uschi (besonders an der Nebelmaschine)“
(Maike Gunsilius)

„Winni!“
(Maja Thiesen)

„Uschi Trella, Marcel Heyde, Matthias Rößler, Steve Wagner, Joschi Schröder, Maja Thiesen, Norgard Kröger, Armin Petras, Florian Fiedler, Oliver Kraushaar u.v.m“
(Sibylle Baschung)

„Uschi“
(Max Landgrebe)

„Uschi, die Requisiteurin, wenn sie stolz sagt: „Wir sind aber nicht am Haus, wir sind Schmidtstrasse“
(Sophie Achinger)

„Nicht nur einen, sondern viele. Vor allem Uschi und Winni“
(Norma Schneider)

„Winni“
(Florian Fiedler)

Trailer

Samstag, 09. Mai 2009

Haben Sie schon mal darüber nachgedacht, die Schmidtstrasse12 zu besetzen? Wie würden Sie eine solche Besetzung gestalten?

Freitag, 08. Mai 2009

„Mit vielen Büchern, DVDs, mindestens einer Band, gutem Essen, Matratzen und viel Nebel“
(Maike Gunsilius)

„Ja, vorgestern noch. Komplizen finden und auf den richtigen Moment warten. Eher heimlich und ohne lautes Gebrüll. Vielleicht mit einem Pferd“
(Nadine Vollmer)

„Häufig saß ich auf Plätzen, manchmal auf Bänken oder Kissen; ich habe keine Veranlassung zu Änderungsvorschlägen“
(Oliver Kraushaar)

„Bestimmt nicht! Mit meinem Schlafsack schlafe ich im Zelt besser!“
(Ruth Fühner)

„Mit MDF- Platten und zahllosen Schaukeln, die von der Decke hängen“
(Esther Boldt)

„Nicht wirklich“
(Alexander Jürgs)

„Nein“
(Nico Reinke)

„Nö“
(Julia Plickat)

„Auf jeden Fall mit den Ohren von Kampfchor…“
(Max Landgrebe)

„Nein. Dafür bin ich zu bequem und brauche für mein Privatleben dringend einen Umgebungswechsel“
(Sibylle Baschung)

„Ständig. Ich würde mir viele nette Menschen suchen, viel zu Essen & Trinken einkaufen und dann wird gefeiert und Theater gemacht – am Ende präsentieren wir dann „Das beste Theaterstück der Welt Reloaded“
(Norma Schneider)

„Na klar, immer wieder! Ich würde eine neue Form der Mottospielzeiten durchsetzen. Z. B. gäbe es eine „10 Stücke, die die Welt nicht braucht, die aber trotzdem immer wieder gespielt werden und die wir hiermit offiziell beerdingen“-Spielzeit und eine „Die frauenfeindlichsten Stücke der Theatergeschichte“-Spielzeit und natürlich eine Fortsetzungsgeschichten-Spielzeit, in der das letzte Bild des einen Stückes, das erste Bild des nächsten ist usw“
(Florian Fiedler)

Drehtag#6

Freitag, 08. Mai 2009

Drehtag#6

drehtag #5

Donnerstag, 07. Mai 2009

Drehtag#5

Wie haben Sie die Schmidtstrasse12 verändert?

Donnerstag, 07. Mai 2009

„Gemeinsam mit FF nach der TE den Grundraum von Bernd Schneider verschoben. (Im Modell. Im wirklichen Leben mussten das dann Marcel, Matthias, Joschi und viele andere tun. Ich schäme mich noch immer. Nicht für die Entscheidung, sondern für die Verspätung, mit der sie getroffen wurde.)
Und ich habe eine neue Kaffeemaschine gekauft“
(Maike Gunsilius)

„Ich habe sie vor der ersten Premiere besenrein gefegt“
(Oliver Kraushaar)

„Ich habe die Schmidtstrasse bunt angemalt“
(Julia Plickat)

„Wenn ich das wüsste“
(Nico Reinke)

„Wenn, dann durch ein Jahr Anwesenheit“
(Annette Riedel)

„Temporäre Veränderungen, immer wieder, hat was mit Raumtemperatur zu tun: Ein Körper mehr macht mehr Wärme. Gilt für alle. Bleibende: Bleistiftkritzeleien auf sämtlichen Tischen und Stühlen“
(Nadine Vollmer)

„Wände gestrichen, Böden geputzt, Bilder aufgehangen“
(Maja Thiesen)

„Mit jedem Stückvorschlag zum Beispiel, der zum Schluss auch im Spielplan stand. Mit jeder inhaltlichen Idee, die ein kreatives Team im gemeinsamen Gespräch freisetzt und dann umsetzt“
(Sibylle Baschung)

„Ich war da und wusste, so lange es die Schmidtstrasse gibt, werde ich immer wieder kommen“
(Max Landgrebe)

„Probebühne hin, Probebühne weg, Probebühne hin, Probebühne weg, Probebühne hin….“
(Sophie Achinger)

„Ich hab Zeug an die Wände geschrieben – wurde übermalt. Ich hab die Wände im Apartment beklebt – wurde wieder abgemacht. Ich hab die Schlagsahne vom Boden gewischt – und am nächsten Tag wieder rumgesaut. Es ist wirklich nicht einfach, im Theater eine bleibende Veränderung vorzunehmen!!!!“
(Norma Schneider)

„Mmmhhhh….?“
(Florian Fiedler)

>apartment666.com< netzpremiere und launch der filmseite am 24.05.2009

Donnerstag, 07. Mai 2009

checkout: www.apartment666.com

filmwohnung / skizze #4

Mittwoch, 06. Mai 2009

ap666_setdesign5

Hat die Schmidtstrasse12 Sie oder irgend etwas in Ihnen verändert?

Dienstag, 05. Mai 2009

„Die Schmidtstrasse hat meinen schauspielerischen Horizont erweitert“
(Max Landgrebe)

„Hm… Habe hier den Großteil meiner Schwangerschaft verbracht“
(Maike Gunsilius)

„Ganz pragmatisch hat mir die Schmidtstrasse ein unbekanntes Ende Frankfurts ins Blickfeld gerückt, inklusive Straßenbahnfahrten von steigender Beliebtheit“
(Esther Boldt)

„Ich hoffe doch sehr“
(Alexander Jürgs)

„Ich fühle mich seither älter“
(Ruth Fühner)

„Nein. Wobei – wahrscheinlich wäre ich ohne die s12 nicht in Frankfurt geblieben. Es ist ein guter Ort, um Theater anzufangen“
(Sibylle Baschung)

„Die Schmidtsrasse 12 hat mir viel über mich selbst beigebracht“
(Nico Reinke)

„Manchmal setze ich mich abends in einen Karton, hopse ein wenig im Zimmer herum, und adoptiere mit Beckenbauerstimme Mädchen?!“
(Oliver Kraushaar)

„Auf jeden Fall: die Schmidtstrasse hat hart gemacht, die Arbeit noch mehr lieben gelehrt und die Provinz noch mehr hassen“
(Julia Plickat)

„Ich bin nicht mehr so rastlos“
(Nadine Vollmer)

„Ja“
(Sophie Achinger)

„Ja sehr“
(Norma Schneider
)

„Ja, irgendwie schon. Ich habe dort meine erste Inszenierung in einem Stadttheaterbetrieb gemacht, ein Ort an dem ich mich zuvor nicht unbedingt gesehen habe. Das hat viele Vorurteile und Berührungsängste abgebaut, wenn auch nicht alle“
(Florian Fiedler)