Nach unserer ersten gemeinsamen Arbeit >Feuerland< im Herbst 2008 in Wien freuen wir uns jetzt sehr auf das neue Projekt mit der Regisseurin Tina Lanik.
>Das Geld< nach dem Roman von Émile Zola in einer Bearbeitung von John von Düffel. Inszenierung: Tina Lanik, Bühne: Ricarda Beilharz, Kostüme: Su Sigmund, Musik: Rainer Jörissen, Video: Robert Lehniger, Bert Zander, Premiere: 12. September 2009 im Düsseldorfer Schauspielhaus.
Börsenwahn. Börsenkrach. Der totale Ruin. Ein Mann lässt durch gewagte Speku-lationen und gewandte Manipulationen ein immenses Bankvermögen wie ausdem Nichts entstehen. Anlegern verspricht er märchenhafte Renditen und scheutkeine riskanten Geschäfte. Der finanzielle Erfolg lässt ihn von einem verachtetenAußenseiter zum bewunderten Mittelpunkt einer Gesellschaft werden, in der sichalles um Geld dreht: Das Geld ist der Mittelpunkt des Lebens und Ausdruck vonMacht und Geltung – oder einfach nur Selbstzweck.Die Geschichte spielt im Paris der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, kurz vor Ausbruch des deutsch-französischen Krieges. In ihrem Zentrum steht der von Machtlust getriebene Finanzjongleur Saccard. Erzählt wird sein Aufstieg, die Euphorie steigender Börsenkurse, sein Sturz und die große Depression nach demPlatzen der Finanzblase. Erzählt wird auch die Geschichte seiner Konkurrentenund die seiner Opfer, denen Saccard das Gefühl vermittelt, Gewinner zu sein.Das Ganze ist brillant beschrieben in einem der größten französischen Romanedes 19. Jahrhunderts. Er stammt aus der Feder des berühmten Romanciers, Fotografen und engagierten Intellektuellen Émile Zola (1840–1902). Zola, als Schriftsteller des Fin de siècle ein unerbittlicher Chronist seiner Zeit, gibt wunderbares Anschauungsmaterial, wie der kapitalistische Finanzmarkt funktioniert. Und wie er zusammenbricht.