Macht und Rebel
Nach einem Roman von Matias Faldbakken
Um die Wut als Ware geht es in „Macht und Rebel“, dem Roman von Matias Faldbakken, den Robert Lehniger in seiner ersten Arbeit an der Volksbühne im Prater inszeniert. In einem finalen Akt konsumstrategischer Ausbeutung erzählt der norwegische Autor, wie der Werbeberater Macht und der Untergrundskeptiker Rebel eine völlig neuartige Armee rekrutieren: eine Armee aus Problemkindern. Die von der Gesellschaft verstoßenen, politisch abgestumpften, physisch jedoch grenzenlos überlegenen Jugendlichen treten an gegen die veraltete Militärmaschinerie des antikapitalistischen Widerstands. Faldbakkens „skandinavische Misantrophie“ zeigt, wie die Apathie der Entrechteten umschlagen könnte in Gewalt, Aufstand und Umsturz.
Besonders unberechenbar erscheint der jugendliche Zweig der Vergessenen, die von allen Bildungsinstitutionen und Integrationsbehörden vernachlässigten Teenager und Einwanderersprösslinge, die, zusammengeschlossen in stetig wachsenden Horden, nur auf den geeigneten Moment zu warten scheinen, das System, das sie zurückdrängt, endgültig zu zerschlagen. Der Hass scheint grenzenlos und hoffnungslos alle Überlegungen, die angestaute Aggression kanalisieren zu wollen. Oder gibt es da doch noch eine Möglichkeit…?
In einem finalen Akt konsumstrategischer Ausbeutung inszeniert der norwegische Autor Matias Faldbakken im zweiten Teil seiner «skandinavischen Misanthropie» die von Werbeberater MACHT und Untergrundskeptiker REBEL initiierte Rekrutierung einer völlig neuartigen Armee. Die von der Gesellschaft verstoßenen, politisch abgestumpften, physisch jedoch grenzenlos überlegenen Problemjugendlichen treten an gegen die veraltete Militärmaschinerie des antikapitalistischen Widerstands.
Der Angriff erfolgt auf Grundlage einer von Macht und Rebel betriebenen, äußerst perfiden Verschmelzung letzter Reste indizierten Gedankenguts und der radikalen Ausnutzung aller auffindbaren wunden Punkte der Feindesarmee. Ohne Interesse an den Zielen der Unternehmung, stattdessen mit der reinen Kraft der Freude ziehen Gold-Sultan, Mendoza, Jorge, Thong, Thong Jr. und die anderen Vertreter der minderjährigen «Sklavenkultur» in den Kampf. Die Losung der Stunde lautet: VERBINDE DICH MIT DER WUT, DIE SICH GEGEN DICH RICHTET, UND VERKAUFE SIE WEITER, GERN WIEDER AN DEN, DER AM WÜTENDSTEN IST. DAS KLAPPT. SIE KAUFEN.
Malte Ubenauf, 2007
Premiere am 9. März 2007 in der Volksbühne im Prater
Mit: Bruno Cathomas, Albrecht Hirche, Ingolf Müller-Beck, Ada Labahn und Lilith Stangenberg
Regie: Robert Lehniger
Raum: Bert Neumann, Caroline Rössle Harper
Kostüme: Ulrike Miller
Video: Superjeans
Musik: Albrecht Hirche
Dramaturgie: Malte Ubenauf
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