Archiv für die Kategorie ‘Anfänge’

Offizieller Release auf MySpace.com

Mittwoch, 12. August 2009

myspaceAb dem 14.08.2009 wird der Trailer zu Apartment666 auf MySpace.com in die Rotation gehen und ab dem 19.08.2009 werden alle 15 Episoden der ersten Staffel sukzessive auf MySpace.com veröffentlicht. Nicht verpassen!

Apartment666 – Premiere! Alle Filme sind seit heute im Netz

Sonntag, 24. Mai 2009

apartment666

Filmmusik: Rainald Grebe schreibt ein Lied für das Apartment

Donnerstag, 21. Mai 2009

map_0205

Die Gerüchte haben sich bestätigt. Rainald Grebe ist tatsächlich ins Apartment666 eingezogen um an dem Titelsong für dieses Projekt zu arbeiten. Wird er rechtzeitig zum Launch der Filmseite und zum Filmstart am 24.05. damit fertig?

Filmwohnung / Skizze #8

Montag, 18. Mai 2009

ap666_setdesign9alain rappaport / istanbul

Einrichtungshaus –

Freitag, 15. Mai 2009

Sein Entschluss das nackte Grundstück mit Möbeln zu bestücken markierte für Gerd Schneider eine neue Phase von LACKING HOUSE. Nachdem erste Bedenken, dass durch den Einsatz dieser Hilfsmittel (nichts anderes waren die Möbel in diesem Kontext) das Projekt an Radikalität verlieren würde, verflogen waren, entwickelten sich neue Aufgabenfelder, die sich zunächst wenig unterschieden von den Anforderungen beim Neubezug einer Wohnung. In jedem Fall macht man sich Gedanken über die Position der Möbelstücke, ihre Anordnung im Raum, erwägt Neuanschaffungen oder die Aufgabe vorhandener Stücke.

Es könnte der Eindruck entstehen, dass die Möbel im Wald in aufdringlicher Weise konkret wirkten. In Gerd Schneiders LACKING HOUSE war aber die Visualisierung der Räume in so hohem Maße perfektioniert, dass er stets über Raumproportionen, Tür- und Fensterpositionen genau im Bilde war. So ergaben sich viele Entscheidungen wie von selbst: ein Tisch besser in Fensternähe, ein Schrank besser in eine Ecke, um dem Zimmer das Licht nicht zu nehmen, usw.

In den Abendstunden dann, wenn das Licht der Sonne zwar, durch die umstehenden Bäume, diffus aber in einem Winkel auf das Grundstück fiel, der im westlichen Zimmer (dem Arbeitszimmer) das Regal, den Tisch und eine Kommode nur als zweidimensionale Kulisse erscheinen ließ, hart, monochrom, drohte das Gebilde in zwei Teile auseinander zu brechen. LACKING HOUSE war plötzlich von Gespenstern bewohnt.

Immer waren Möbel für Gerd Schneider Garanten der Kontinuität gewesen. Ihnen hafteten Geschichten an, Erlebnisse waren in ihnen gespeichert. Über Generationen. Er selbst hatte einen beträchtlich schweren Stuhl aus dem Mansfelder Land über den halben Globus geschleppt. Sein Floß. Jetzt im Wald gab es plötzlich eine Möbeltapete, der Wald war immer Wald, die Möbel, mit hohlen Augen, waren leer, negativ. Erlösung fordernd.

Es gibt kein WIR. Es hat nie ein WIR gegeben. (Ice Age)

Donnerstag, 14. Mai 2009

Beispielfilm zur rückwirkenden Konstruktion des Kollektivs auf einer Insel: >Friday, i’m in love<
Vor der Kamera: Anne Müller, Ruth Marie Kröger, Martin Butzke, Mathias Max Herrmann
Hinter der Kamera: Aljoscha Stadelmann

Produktionsarchiv ist jetzt komplett!

Donnerstag, 14. Mai 2009

Die Schmidtstrassen-Produktionen 2001 – 2009 sind jetzt vollständig in diesem Blog archiviert.

Filmwohnung / Skizze #7

Mittwoch, 13. Mai 2009

ap666_setdesign8

alain rappaport / istanbul

Filmwohnung / Skizze #6

Dienstag, 12. Mai 2009

ap666_setdesign7

alain rappaport / zürich

metaphysik und andere idioten. jetzt geht wieder alles von vorne los.

Dienstag, 12. Mai 2009

Ich glaub, ich war da. Aber ich bin mir nicht sicher. Ich hatte diese Maklerin kennengelernt, die mir von diesem Apartment erzählte. Loftcharme in aufstrebendem, multikulturellen Trendviertel, umgeben von jungen Musikern, Filmemachern, Theaterleuten, mit Blick auf die umwerfende Skyline der glitzernden Finanzwelt, aber weit genug entfernt von ihr. Ich will eigentlich gar nicht umziehen, ich mag meine Wohnung. Aber irgendwas reizte mich. Also bin ich hin. Penny, Trinkbuden, zwei nebeneinander, Thai Express, Ordnungsamt, Video Buster, Lidl, Autohaus, KiK, Penny, Burger King, Tankstelle, Autohaus, Autohaus, Gaddezwersch, Aldi, Autovermietung, Odenwald, Island, Worms, Drachenhöhle, alles da, hier muss es sein. Vor dem Eingang ein Grill und ganz nett aussehende Menschen. Irgendwie kamen sie mir bekannt vor. Einer fragte direkt, ob ich was trinken wolle, Weißwein, Rotwein, Rosé, alles da. Ein anderer drückte mir eine Grillwurst in die Hand, eine umarmte mich. Einem musste ich immer auf die Füße starren und der neben mir sagte: Diese Kamelfüße machen mich wahnsinnig. Eine andere, jung mit Brille, strahlte mich an und sagte: Endlich bist du da. Woher kennt sie mich? Der mit den Kamelfüßen wurde irgendwann nervös und sagte immer, er wolle jetzt anfangen zu drehen. Filmleute also, die Maklerin hatte nicht gelogen. Zuhause erst gemerkt, ich war gar nicht drin in diesem Apartment. Diese Grillparty hat einfach den Eingang versperrt und ich habe es noch nicht einmal gemerkt.

Ein paar Tage später war ich auf eine Party eingeladen. Ich weiß gar nicht mehr, wie ich hingekommen bin, ich hätte auf den Weg achten sollen. Ein Apartment mit weißen Wänden, weißem Boden, sah aus, als wäre grad jemand ausgezogen. Auf der Party lauter schwarz gekleidete Menschen. Irgendwie kamen sie mir bekannt vor. Wenn ich mich doch nur erinnern könnte. Eine Frau mit einer Archivarsbrille, Käthchen, bestimmt eine Dramaturgin, verwickelte mich sofort in ein Gespräch und war ziemlich angefixt von der Idee, jetzt bald etwas ganz Großes zu starten. Sie redete von Feuerperformances und fragte, ob Nietzsche wohl recht gehabt hätte, als er sagte, dass alles ein ewiger Anfang sei. Ich entgegnete ihr, man könne auch sagen, es wäre die Wiederkehr des Neuen, irgendwie hörte sich das plausibler an, Ewigkeit könne ich mir gar nicht vorstellen. Eher immer wieder eine neu beginnende Zeit. Auf Zeit sozusagen. Bis man wieder vergisst. So müsse man auch Gemeinschaften denken, schoss es mir durch den Kopf, diese Bündnisse auf Lebenszeit, das ginge doch nicht, das ließe einen gleich an Adenauer denken. Lieber komplizitär auf Zeit miteinander gemeinsame Sache machen. Dann funktioniere das auch mit dem Neuen und den Anfängen. Sagte ich und wollte weiter und ich begann zu ahnen, warum bisher so vieles schief gelaufen war. Ich war gerade mal im Flur und die Wohnung schien groß zu sein, sich immer weiter zu verzweigen. Doch meine neue Freundin Käthe ließ nicht locker und mich nicht weiter. Sie meinte, ich hätte doch auch schon Erfahrung mit Feuerperformances wegen dieser Kaufhausgeschichte. Was? Wie kommt sie darauf? Uns gegenüber stand so ein Typ im Ledermantel, den sie zwischendurch immer wieder fragte, ob er was mit Pferden zu tun habe, schließlich hieße er Hippolytos und dass wir bestimmt ein Pferd gebrauchen könnten bei unserer Performance. Pferde seien immer gut, mit denen könne man sich auch hinter Mauern schmuggeln und Häuser besetzen. Definitiv Dramaturgin. Der Typ jedenfalls schien wenig begeistert und ich wurde langsam ungeduldig. Feuerperformances schön und gut, Pferde auch, aber was sind das für Leute hier? Ihre Namen passten überhaupt nicht zu ihren Gesichtern, doch irgendwo musste es einen Zusammenhang geben. Freitag. Hatte ich den schon mal irgendwo gesehen? Du bist mein Feind, ich kam sah und nannte dich Freitag. Irgendwo dämmerte es, doch ich war mir ziemlich sicher, dass der Typ, der dort stand, nicht Freitag hieß. Montag vielleicht. Vielleicht aber auch ganz anders. Käthchen schien sich an all dem überhaupt nicht zu stören, sie entwarf fröhlich weiter Feuerperformanceideen. Keine Angst. Ein anderer Typ, der aussah wie ein Filmregisseur und Werther hieß, streckte mir irgendwann seine geballte Faust entgegen, zwinkerte mir aufmunternd zu und raunte: Ulrike, denk immer dran – lieber wütend als traurig! Dann war er in der Menge verschwunden. Ulrike?

Wie ich nach Hause gekommen bin, weiß ich nicht mehr. Ob es das Apartment war, das ich suche, weiß ich auch nicht. Ich glaub, ich muss da noch mal hin.