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Assoziationen zur Schmidtstrasse von Peter Michalzik

Samstag, 09. Mai 2009

„Die Schmidtstraße. Ein Theater, das kein Theater war, sondern ein Raum. Immer irgendwie leer. Egal was war, egal wie voll. Der Raum war stärker als die Füllung. Wenn ich mich an Aufführungen erinnere, merkwürdigerweise tue ich das besser an solche, die schon länger zurückliegen, die Minna und die Glasmenagerie, dieses Schließe die Augen 5, oder wie das hieß, und das Käthchen von Armin Petras, der Kaurismäki, ich glaube von Dir, Florian, die Lolita, wenn ich an die alle denke, verschwindet der Raum. „Schlllp” macht es und ich sehe nur noch die Aufführung, ohne Raum. Komisch, komisch.

Dann ist da noch die Erinnerung an einen Moment als ich mich dazu breit schlagen ließ, auf die Bühne zu kommen, Kriegenburgs Idioten, die ich sonst aber weitgehend vergessen habe. Vielleicht deswegen. Ein Moment der Scham, ich habe das in meinem Buch beschrieben, das gerade rausgekommen ist (”Die sind ja nackt!”). Ich fühle mich immer noch befremdlich, wenn ich daran zurückdenke. Komisch, komisch.

Wenn ich noch mal an die Halle denke, merke ich, dass ich die stärkste räumliche Empfindung immer in dem Gang hatte, dem Raum zwischen Theaterhalle und Foyer. Auch das sehr merkwürdig.
Ich muss sagen, dass ich die Schmidtstraße immer sehr mochte, weil es halt unkomplizierter war, direkter, lebendiger, mich aber auch immer fremd hier gefühlt habe, mehr als Mensch, denn als Zuschauer”
(Peter Michalzik)

Gibt es einen Menschen, welchen Sie v.a. mit der Schmidtstrasse12 verbinden?

Samstag, 09. Mai 2009

„Uschi“
(Annette Riedel)

„Armin Petras“
(Ruth Fühner)

„Der charmante Mann an der Bar, der mir jedes Mal wieder mit größter Freundlichkeit eine Biocola verkauft hat – Ich weiß nicht einmal seinen Namen“
(Alexander Jürgs)

„Mehrere: Uschi, Marcel, Mathias, Joschi und Alex. Wenn die woanders auftauchen, bin ich jedes Mal irritiert – freudig natürlich“
(Nadine Vollmer)

„Uschi (besonders an der Nebelmaschine)“
(Maike Gunsilius)

„Winni!“
(Maja Thiesen)

„Uschi Trella, Marcel Heyde, Matthias Rößler, Steve Wagner, Joschi Schröder, Maja Thiesen, Norgard Kröger, Armin Petras, Florian Fiedler, Oliver Kraushaar u.v.m“
(Sibylle Baschung)

„Uschi“
(Max Landgrebe)

„Uschi, die Requisiteurin, wenn sie stolz sagt: „Wir sind aber nicht am Haus, wir sind Schmidtstrasse“
(Sophie Achinger)

„Nicht nur einen, sondern viele. Vor allem Uschi und Winni“
(Norma Schneider)

„Winni“
(Florian Fiedler)

Haben Sie schon mal darüber nachgedacht, die Schmidtstrasse12 zu besetzen? Wie würden Sie eine solche Besetzung gestalten?

Freitag, 08. Mai 2009

„Mit vielen Büchern, DVDs, mindestens einer Band, gutem Essen, Matratzen und viel Nebel“
(Maike Gunsilius)

„Ja, vorgestern noch. Komplizen finden und auf den richtigen Moment warten. Eher heimlich und ohne lautes Gebrüll. Vielleicht mit einem Pferd“
(Nadine Vollmer)

„Häufig saß ich auf Plätzen, manchmal auf Bänken oder Kissen; ich habe keine Veranlassung zu Änderungsvorschlägen“
(Oliver Kraushaar)

„Bestimmt nicht! Mit meinem Schlafsack schlafe ich im Zelt besser!“
(Ruth Fühner)

„Mit MDF- Platten und zahllosen Schaukeln, die von der Decke hängen“
(Esther Boldt)

„Nicht wirklich“
(Alexander Jürgs)

„Nein“
(Nico Reinke)

„Nö“
(Julia Plickat)

„Auf jeden Fall mit den Ohren von Kampfchor…“
(Max Landgrebe)

„Nein. Dafür bin ich zu bequem und brauche für mein Privatleben dringend einen Umgebungswechsel“
(Sibylle Baschung)

„Ständig. Ich würde mir viele nette Menschen suchen, viel zu Essen & Trinken einkaufen und dann wird gefeiert und Theater gemacht – am Ende präsentieren wir dann „Das beste Theaterstück der Welt Reloaded“
(Norma Schneider)

„Na klar, immer wieder! Ich würde eine neue Form der Mottospielzeiten durchsetzen. Z. B. gäbe es eine „10 Stücke, die die Welt nicht braucht, die aber trotzdem immer wieder gespielt werden und die wir hiermit offiziell beerdingen“-Spielzeit und eine „Die frauenfeindlichsten Stücke der Theatergeschichte“-Spielzeit und natürlich eine Fortsetzungsgeschichten-Spielzeit, in der das letzte Bild des einen Stückes, das erste Bild des nächsten ist usw“
(Florian Fiedler)

Wie haben Sie die Schmidtstrasse12 verändert?

Donnerstag, 07. Mai 2009

„Gemeinsam mit FF nach der TE den Grundraum von Bernd Schneider verschoben. (Im Modell. Im wirklichen Leben mussten das dann Marcel, Matthias, Joschi und viele andere tun. Ich schäme mich noch immer. Nicht für die Entscheidung, sondern für die Verspätung, mit der sie getroffen wurde.)
Und ich habe eine neue Kaffeemaschine gekauft“
(Maike Gunsilius)

„Ich habe sie vor der ersten Premiere besenrein gefegt“
(Oliver Kraushaar)

„Ich habe die Schmidtstrasse bunt angemalt“
(Julia Plickat)

„Wenn ich das wüsste“
(Nico Reinke)

„Wenn, dann durch ein Jahr Anwesenheit“
(Annette Riedel)

„Temporäre Veränderungen, immer wieder, hat was mit Raumtemperatur zu tun: Ein Körper mehr macht mehr Wärme. Gilt für alle. Bleibende: Bleistiftkritzeleien auf sämtlichen Tischen und Stühlen“
(Nadine Vollmer)

„Wände gestrichen, Böden geputzt, Bilder aufgehangen“
(Maja Thiesen)

„Mit jedem Stückvorschlag zum Beispiel, der zum Schluss auch im Spielplan stand. Mit jeder inhaltlichen Idee, die ein kreatives Team im gemeinsamen Gespräch freisetzt und dann umsetzt“
(Sibylle Baschung)

„Ich war da und wusste, so lange es die Schmidtstrasse gibt, werde ich immer wieder kommen“
(Max Landgrebe)

„Probebühne hin, Probebühne weg, Probebühne hin, Probebühne weg, Probebühne hin….“
(Sophie Achinger)

„Ich hab Zeug an die Wände geschrieben – wurde übermalt. Ich hab die Wände im Apartment beklebt – wurde wieder abgemacht. Ich hab die Schlagsahne vom Boden gewischt – und am nächsten Tag wieder rumgesaut. Es ist wirklich nicht einfach, im Theater eine bleibende Veränderung vorzunehmen!!!!“
(Norma Schneider)

„Mmmhhhh….?“
(Florian Fiedler)

Hat die Schmidtstrasse12 Sie oder irgend etwas in Ihnen verändert?

Dienstag, 05. Mai 2009

„Die Schmidtstrasse hat meinen schauspielerischen Horizont erweitert“
(Max Landgrebe)

„Hm… Habe hier den Großteil meiner Schwangerschaft verbracht“
(Maike Gunsilius)

„Ganz pragmatisch hat mir die Schmidtstrasse ein unbekanntes Ende Frankfurts ins Blickfeld gerückt, inklusive Straßenbahnfahrten von steigender Beliebtheit“
(Esther Boldt)

„Ich hoffe doch sehr“
(Alexander Jürgs)

„Ich fühle mich seither älter“
(Ruth Fühner)

„Nein. Wobei – wahrscheinlich wäre ich ohne die s12 nicht in Frankfurt geblieben. Es ist ein guter Ort, um Theater anzufangen“
(Sibylle Baschung)

„Die Schmidtsrasse 12 hat mir viel über mich selbst beigebracht“
(Nico Reinke)

„Manchmal setze ich mich abends in einen Karton, hopse ein wenig im Zimmer herum, und adoptiere mit Beckenbauerstimme Mädchen?!“
(Oliver Kraushaar)

„Auf jeden Fall: die Schmidtstrasse hat hart gemacht, die Arbeit noch mehr lieben gelehrt und die Provinz noch mehr hassen“
(Julia Plickat)

„Ich bin nicht mehr so rastlos“
(Nadine Vollmer)

„Ja“
(Sophie Achinger)

„Ja sehr“
(Norma Schneider
)

„Ja, irgendwie schon. Ich habe dort meine erste Inszenierung in einem Stadttheaterbetrieb gemacht, ein Ort an dem ich mich zuvor nicht unbedingt gesehen habe. Das hat viele Vorurteile und Berührungsängste abgebaut, wenn auch nicht alle“
(Florian Fiedler)

Sind Sie in der Schmidtstrasse12 schon mal einer Utopie begegnet?

Montag, 04. Mai 2009

„Arbeiten und Leben im Camp“
(Maike Gunsilius)

„Einer Utopie bin ich nicht nur in der Schmidtstrasse 12 nie begegnet, sondern überhaupt noch nie im Theater. Dafür aber gerade im Taxi – weiterfragen verboten!!“
(Claudia Schülke)

„Einer gruseligen: Michel Houellebecq“
(Alexander Jürgs)

„Nein, nur der nackten Realität“
(Julia Plickat)

„Ja, sie kam mal kurz vorbei, blieb aber nur 2, 3 Sekunden und wurde von einem Holzschlaghammer vertrieben“
(Nadine Vollmer)

„Ja, in Gestalt einer geschmolzenen Eisskulptur Valentin-Methode“
(Ruth Fühner)

„Nein, sie war wohl zu schnell für mich“
(Nico Reinke)

„Ja, der Utopie von einer Form des Zusammenarbeitens, wie sie am Theater eigentlich selbstverständlich sein sollte“
(Maja Thiesen)

„Dinge sind passiert, die ich nicht für möglich gehalten hätte“
(Max Landgrebe)

„Es gab tatsächlich Momente, in denen während eines Probenprozesses ein kreativer Funke zündete, als Lauffeuer von Kollegin zu Kollege hin und her sprang und in eine szenische Umsetzung mündete, die alle gänzlich überzeugte – und zum Schluss wusste keiner mehr, wie die Idee entstanden ist und wer den Anstoß dazu gab, alle betrachteten sich als gleichermaßen verantwortlich. Das ist selten und passiert nicht nur in der s12, ist aber ein utopischer Moment“
(Sibylle Baschung)

„Ich habe dort sogar eine geschaffen, nämlich Das beste Theaterstück der Welt
(Florian Fiedler)

„Theater als sportliches Gruppenerlebnis mit Leseprobe im Kinderbecken und Geschichten aus dem Leben“
(Norma Schneider)

„Wir helfen dann auch alle beim Abbauen“
(Sophie Achinger)

Hat für Sie mit der Schmidtstrasse12 etwas Neues angefangen?

Samstag, 02. Mai 2009

„Der Triumph des Hässlichen, jenseits der neuen Mädchenmode“
(Ruth Fühner)

„Jedes Jahr mit dem neuen Grundraum eine neue räumliche Entdeckung“
(Esther Boldt)

„Die Experimentierfreude am Schauspiel Frankfurt“
(Alexander Jürgs)

„Mein achtundzwanzigstes Lebensjahr“
(Nico Reinke)

„Ja, die Schmidtstrasse12 nämlich“
(Oliver Kraushaar)

„Meine Zeit als Dramaturgin, die Arbeit an einem Ort (fast) ohne eingerostete Strukturen, die intensivierte Suche nach dem „wie und warum“ von Theater, ein Reifeprozess…“
(Sibylle Baschung)

„Mein Engagement am schauspielfrankfurt mit Phädras Liebe in der Inszenierung von Robert“
(Max Landgrebe)

„Überleben in einer Parallelwelt“
(Julia Plickat)

„Ich mag Frankfurt“
(Nadine Vollmer)

„Arbeiten und Leben im Camp“
(Maike Gunsilius)

„Ja – neues, schönes und verrücktes Theater im Gallus. Freundschaften“
(Maja Thiesen)

„Ja, mein allererster Theaterbesuch überhaupt war Anfang 2005 in der Schmidtstraße, eine der ersten Werther Vorstellungen. Ich war sofort wahnsinnig beeindruckt von der Lebendigkeit, die da ein Text vor meinen Augen bekam, dass für mich noch am selben Abend feststand: Das hier ist meine Welt. Seitdem bin ich nicht mehr rausgekommen aus dem Theater, fest entschlossen, Regisseurin zu werden“
(Norma Schneider)

„Ja, irgendwie schon. Ich habe dort meine erste Inszenierung in einem Stadttheaterbetrieb gemacht, ein Ort an dem ich mich zuvor nicht unbedingt gesehen habe. Das hat viele Vorurteile und Berührungsängste abgebaut, wenn auch nicht alle“
(Florian Fiedler)