Mit ‘schmidstrasse12’ getaggte Artikel

Danke Marcel!

Dienstag, 12. Mai 2009

img_08782Privat ist Marcel Heyde nie ins Theater gegangen, das hat erst angefangen, als er dafür bezahlt wurde. Seine erste Produktion als Veranstaltungstechniker musste er am TAT bewältigen. Es war die Möwe und er erinnert sich auch nur noch, dass der Regisseur immer schwitzend mit einem Handtuch durch die Gegend lief. Als ich Marcel 2003 bei den Proben zu „Lolita“ kennen lernte, hat mich seine manchmal etwas mürrische Art zunächst etwas abgeschreckt und verunsichert. Aber ich habe schnell erfreut festgestellt, dass er sehr zuverlässig und bei der Sache ist. Umgekehrt sagte er mir später bei den Proben zu „Werther“, dass er froh wäre, dass ich jetzt nicht mehr so hektisch wäre wie damals bei „Lolita“. – Das Theater hat er dann nach und nach lieben gelernt, sagt er heute. „Weil man Emotionen rüberbringen kann, wie das so im Kino oder im Fernsehen nicht möglich ist.“

Die schmidtstrasse12 verlässt er mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Warum? „Weils schön war.“ Marcels antworten sind kurz und knapp. Nach kurzem Schweigen fügt er hinzu, dass er das Team vermissen wird. Auf die Frage, welchen Menschen er vor allem mit der schmidtstrasse12 verbindet, antwortet er schnell: „Mathias“. Zu zweit machen sie seit sechs Jahren Licht und Ton, manchmal Video und sind auch noch für den Auf- und Abbau zuständig. Es ist ein bisschen so, als würde ihnen die schmidtstrasse12 gehören, nicht zu letzt auch weil sie es waren, die einen bei Partys irgendwann rauswerfen mussten um den Laden dicht zu machen. Erstaunlich ist, wie viel sie in der schmidtstrasse12 möglich gemacht haben. Oft war das viel mehr, als auf manchen Bühnen mit wesentlich größeren Technikerteams. Da wird dann halt gebastelt und improvisiert – und manchmal auch geschimpft. Zum Beispiel anfangs, als die Inszenierungen in ihrer Länge das eigentliche Limit von 90min immer öfter überschritten – doch inzwischen sind sogar die Partys länger geworden…

Ja, Marcel ist über die Jahre entspannter geworden. Er hat wieder angefangen Gitarre zu spielen. Indie und Rock. Um die Mädchen zu beeindrucken, wie Özgür? „Nein, ich habe mit sechs Jahren angefangen, da war das noch nicht so mein Thema.“ Und jetzt hat er seit zweieinhalb Jahren eine Freundin, mit der er seit drei Jahren zusammenlebt. In einer WG.
Seine Lieblingsfarbe? Rot. Lieblingsblume: Sonnenblume. Lieblingsfilm? Charly und die Schokoladenfabrik. Lieblingsessen? „Indisch. Persisch. Aber wie das Essen dann heißt, das vergesse ich immer wieder.“

Das schmidtstrassenpublikum wird er vermissen, weil es so unterschiedlich ist. Doch freut sich Marcel, bei aller schmidtstrassenabschiedswehmut, auch auf den Neuanfang im Depot: Dort hatte für ihn das ganze Theater begonnen.

Ob er noch eine Frage beantworten will? „Ja ich dachte eigentlich, dass ich gefragt werde, was meine Lieblingsinszenierung hier war und hab mich auch darauf vorbereitet.“ „Na dann mal los.“ „Als Gesamtinszenierung: `Lolita´; für den Ton, die Einspielungen `Perdita Durango´ und fürs Licht: `Rausch´.

Trailer

Samstag, 09. Mai 2009

Wie haben Sie die Schmidtstrasse12 verändert?

Donnerstag, 07. Mai 2009

„Gemeinsam mit FF nach der TE den Grundraum von Bernd Schneider verschoben. (Im Modell. Im wirklichen Leben mussten das dann Marcel, Matthias, Joschi und viele andere tun. Ich schäme mich noch immer. Nicht für die Entscheidung, sondern für die Verspätung, mit der sie getroffen wurde.)
Und ich habe eine neue Kaffeemaschine gekauft“
(Maike Gunsilius)

„Ich habe sie vor der ersten Premiere besenrein gefegt“
(Oliver Kraushaar)

„Ich habe die Schmidtstrasse bunt angemalt“
(Julia Plickat)

„Wenn ich das wüsste“
(Nico Reinke)

„Wenn, dann durch ein Jahr Anwesenheit“
(Annette Riedel)

„Temporäre Veränderungen, immer wieder, hat was mit Raumtemperatur zu tun: Ein Körper mehr macht mehr Wärme. Gilt für alle. Bleibende: Bleistiftkritzeleien auf sämtlichen Tischen und Stühlen“
(Nadine Vollmer)

„Wände gestrichen, Böden geputzt, Bilder aufgehangen“
(Maja Thiesen)

„Mit jedem Stückvorschlag zum Beispiel, der zum Schluss auch im Spielplan stand. Mit jeder inhaltlichen Idee, die ein kreatives Team im gemeinsamen Gespräch freisetzt und dann umsetzt“
(Sibylle Baschung)

„Ich war da und wusste, so lange es die Schmidtstrasse gibt, werde ich immer wieder kommen“
(Max Landgrebe)

„Probebühne hin, Probebühne weg, Probebühne hin, Probebühne weg, Probebühne hin….“
(Sophie Achinger)

„Ich hab Zeug an die Wände geschrieben – wurde übermalt. Ich hab die Wände im Apartment beklebt – wurde wieder abgemacht. Ich hab die Schlagsahne vom Boden gewischt – und am nächsten Tag wieder rumgesaut. Es ist wirklich nicht einfach, im Theater eine bleibende Veränderung vorzunehmen!!!!“
(Norma Schneider)

„Mmmhhhh….?“
(Florian Fiedler)

Hat die Schmidtstrasse12 Sie oder irgend etwas in Ihnen verändert?

Dienstag, 05. Mai 2009

„Die Schmidtstrasse hat meinen schauspielerischen Horizont erweitert“
(Max Landgrebe)

„Hm… Habe hier den Großteil meiner Schwangerschaft verbracht“
(Maike Gunsilius)

„Ganz pragmatisch hat mir die Schmidtstrasse ein unbekanntes Ende Frankfurts ins Blickfeld gerückt, inklusive Straßenbahnfahrten von steigender Beliebtheit“
(Esther Boldt)

„Ich hoffe doch sehr“
(Alexander Jürgs)

„Ich fühle mich seither älter“
(Ruth Fühner)

„Nein. Wobei – wahrscheinlich wäre ich ohne die s12 nicht in Frankfurt geblieben. Es ist ein guter Ort, um Theater anzufangen“
(Sibylle Baschung)

„Die Schmidtsrasse 12 hat mir viel über mich selbst beigebracht“
(Nico Reinke)

„Manchmal setze ich mich abends in einen Karton, hopse ein wenig im Zimmer herum, und adoptiere mit Beckenbauerstimme Mädchen?!“
(Oliver Kraushaar)

„Auf jeden Fall: die Schmidtstrasse hat hart gemacht, die Arbeit noch mehr lieben gelehrt und die Provinz noch mehr hassen“
(Julia Plickat)

„Ich bin nicht mehr so rastlos“
(Nadine Vollmer)

„Ja“
(Sophie Achinger)

„Ja sehr“
(Norma Schneider
)

„Ja, irgendwie schon. Ich habe dort meine erste Inszenierung in einem Stadttheaterbetrieb gemacht, ein Ort an dem ich mich zuvor nicht unbedingt gesehen habe. Das hat viele Vorurteile und Berührungsängste abgebaut, wenn auch nicht alle“
(Florian Fiedler)